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Elternvertreter fordern endlich Resultate


Stabübergabe beim Eberdinger Gesamtelternbeirat: Stephanie Bänninger übernimmt den Vorsitz von Ralf Knospe.

Artikel Vaihinger Kreiszeitung vom 13.11.2021


Bereits einen Tag nach der Gesamtelternbeiratssitzung inspizieren der ehemalige Vorsitzende und die neue Vorsitzende des Gesamtelternbeirates die Pausenhöfe der Grundschule Eberdingen.

Eberdingen (p). Der Besuch des Eberdinger Bürgermeisters Peter Schäfer in Begleitung seines Ordnungs- und Sozialamtsleiters Bernd Unmüßig am vergangenen Montagabend in der Gemeindehalle in Eberdingen war kein Zufall. Der Gesamtelternbeirat der Grundschule Eberdingen mit seinen zwei Standorten in Hochdorf und Nussdorf hielt dort seine erste Sitzung im neuen Schuljahr, gemeinsam mit der neuen Schulleiterin Ines Freyburger ab. Die Eberdinger Grundschule mit ihren 22 Lehrkräften besuchen derzeit 236 Schülerinnen und Schüler aus der Dreiergemeinde.

Der Besuch der Gemeindevertreter ging zurück auf ein Gespräch im Mai, bei dem zentrale Themen des Gesamtelternbeirates gemeinsam mit Bürgermeister Schäfer und seinen Amtsleitern besprochen worden waren. Auf der Agenda standen kritische Themen wie dringend notwendige Sanierungsmaßnahmen an den beiden Schulgebäuden, die seit nunmehr vier Jahren in der Diskussion stehende Pausenhofsanierung sowie notwendige Maßnahmen zur Umsetzung des Digitalpaktes und der damit verbundenen Digitalisierung der Schule.

28 Elternvertreterinnen und -vertreter aus beiden Schulstandorten waren unter Einhaltung strikter Corona-Auflagen zusammengekommen und hörten aufmerksam zu, als Bürgermeister und Amtsleiter zu den vielfältigen Anliegen der Eltern Stellung nahmen. Das parallel einzuhaltende „Lüftungskonzept der Schule“, welches selbstverständlich auch für die Eltern in der Gemeindehalle galt, führte spürbar vor Augen, was es bei den derzeitigen Temperaturen bedeutet, wenn alle 20 Minuten die Fenster der Klassenzimmer geöffnet werden müssen. Der Elternbeiratsvorsitzende, Ralf Knospe aus Nussdorf, sparte nicht an Kritik, versuchte aber gleichsam Verständnis für die Gemeinde Eberdingen zu wecken, in der er in Personalunion auch als Mitglied des Gemeinderates tätig ist. Knospe machte deutlich, dass es nicht Aufgabe des Elternbeirates sei, nach Schuldigen zu suchen, wenn mal etwas nicht klappt. „Wir wollen als Elternbeirat ernst genommen werden und unserem gesetzlichen Auftrag zur Beratung und Unterstützung sowohl der Schule als auch des Schulträger nachkommen; Schuldzuweisungen bringen uns dabei nicht weiter“, so Knospe in seinem Geschäftsbericht. „Es ist aber völlig inakzeptabel“, so Knospe, „wenn eine Begehung nach der anderen folgt, aber keinerlei Resultate erkennbar sind.“

Knospe zeichnete beispielhaft den Weg um die Diskussion fehlender Steckdosen in den Klassenzimmern auf. „Schon im Oktober 2020 haben wir festgestellt, dass zur Digitalisierung der Schule notwendige Steckdosen nicht im ausreichenden Maß zur Verfügung stehen – und bis heute hat sich daran nichts geändert“, so der Elternbeiratsvorsitzende. Der Elternvertreter sparte auch nicht an Kritik an den sanierungsbedürftigen Pausenhöfen. „Ein Pausenhof einer ehemaligen Werkrealschule in Hochdorf mit Sitzbänken und Raucherecken passt ebenso wenig zu einer Grundschule, wie ein Pausenhof in Nussdorf, der einfach in die Jahre gekommen ist und grundlegend saniert gehört.“ Bürgermeister Schäfer sorgte für Beruhigung und signalisierte den anwesenden Elternvertretern, dass sich der Gemeinderat bereits in Kürze dem auch aus seiner Sicht wichtigen Thema annehmen werde.

Bürgermeister Schäfer verspricht, die Personalsituation zu verbessern

In der Aussprache zum Geschäftsbericht und den Stellungnahmen der Verwaltung zu den einzelnen Themen kam es zu einer ausgiebigen Diskussion unter Beteiligung der anwesenden Eltern. Insbesondere der zunehmend dramatischen Personalsituation der Schulkindbetreuung sollte mit etwas mehr Kreativität und Mut bei der Suche nach geeignetem Personal begegnet werden, so der Tenor. Bürgermeister Schäfer sagte zu, dass die Gemeinde die Leitungsstellen der beiden Kernzeitstandorte in Kürze entsprechend besetzen möchte und erneuerte sein Versprechen aus der letzten öffentlichen Gemeinderatssitzung, an beiden Standorten „acht plus X“ Beschäftigte vorhalten zu wollen.

Die diesjährige Gesamtelternbeiratssitzung war zugleich die letzte des scheidenden Elternbeiratsvorsitzenden Knospe. Die neu gewählte Vorsitzende, Stephanie Bänninger aus Eberdingen, würdigte die jahrelange und unermüdliche Arbeit von Ralf Knospe, nicht nur als Vorsitzender des Elternbeirates sondern auch als Vorsitzender des Fördervereins der Eberdinger Schulen, in dem er zusammen mit seinen Vorstandsmitgliedern für eine solide Haushaltslage sorgte. Für die Schule wartete Lehrerin Inge Dämmrich aus Hochdorf für die gesamte Lehrerschaft mit einem Zitat von Hermann Hesse auf, die aus Sicht des Kollegiums das Lebensmotto des scheidenden Vorsitzenden treffend beschreibt: „Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.“ Dämmrich bedankte sich beim scheidenden Vorsitzenden für seinen nicht selbstverständlichen Einsatz nicht nur für die Eltern und Kinder sondern auch die gesamte Lehrerschaft.

Stephanie Bänninger: „Auch wenn uns der Mann in unserer Runde sicher fehlen wird, versuchen wir es jetzt mit Frauenpower.“ Neben Bänninger gehören Marcella Lattuca und Barbara Günther, beide aus Hochdorf, dem neu gewählten Gremium an. Cornelia Noortwyck aus Nussdorf wurde als Beisitzerin gewählt.

Ralf Knospe, der inzwischen einer Klassenpflegschaft am Vaihinger Friedrich-Abel-Gymnasium vorsteht, bleibt weiterhin Vorsitzender des Fördervereins. „Wir haben uns im Förderverein so viel vorgenommen, das kann man in vier Jahren gar nicht alles schaffen“, so Knospe augenzwinkernd und signalisierte mit seiner erneuten Kandidatur, bei der er einstimmig gewählt wurde, dass er sich der Grundschule Eberdingen weiterhin eng verbunden fühlt.


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